Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es hochspezifisch ist und bereits kleinste Mengen genau der Anteile des Erbgutes (targets) nachweist, die mit dem jeweiligen Testsystem gesucht werden. Dabei kann sowohl das Erbgut von lebenden aber auch von nicht mehr vermehrungsfähigen Erregern nachgewiesen werden. Auch eine unspezifische Begleitflora stört relativ wenig.
Außerdem ist die Untersuchung relativ schnell durchzuführen, so dass in der Regel ca. 24 -36 Stunden nach Probeneingang ein Ergebnis vorliegt.
Die Grenzen der Methode sind gesetzt durch die absolute Nachweisgrenze der jeweiligen Methode und die Zerstörung der Erbsubstanz durch Zersetzungsprozesse in der Probe. Dabei ist die RNA (Ribonukleinsäure) bestimmter viraler Erreger (PRRSV und IAV) empfindlicher und insgesamt instabiler als die DNA (Desoxyribonukleinsäure) von z.B. Porcinem Parvo Virus, Porcinem Circo Virus oder Bakterien.
Ein weiterer Nachteil des PCR-Nachweises von Erregern ist es, dass keine Isolate der jeweiligen Erreger für weitere Untersuchungen zur Verfügung stehen. Für einen Resistenztest oder auch die Herstellung eines stallspezifischen Impfstoffes von bakteriellen Erregern sind daher Verfahren der klassischen kulturellen Bakteriologie anzuwenden.
Der Nachweis von Infektionserregern mittels PCR ist besonders bei Erkrankungen durch virale Erreger oder bei bakteriellen Erregern, deren Anzucht besonders problematisch oder langwierig ist, wie bei Leptospiren, Brachyspiren oder auch Chlamydien, Borrelien und Coxiellen (Q-Fieber) die Methode der Wahl.
Die IVD GmbH hat daher einige PCR-Screenings zusammengestellt, die bei Problemen im Atmungsapparat, bei Reproduktionsproblemen und bei Abortgeschehen oder auch bei Durchfallproblematik wichtige differentialdiagnostisch in Frage kommende Erreger berücksichtigen.
z.B. PCR Screening „Respiration“ zum Nachweis von Actinobacillus pleuropneumoniae, Mycoplasma pneumoniae, Influenza A Virus und PRRSV (Differenzierung PRRSV-1, -2) in bronchioalveolärer Lavage oder Lungengewebe.
PCR Screening Enteritis zum Nachweis von Brachyspira hyodysenteriae, Lawsonia intracellularis und Salmonella in Kotproben oder Dünn- und Dickdarmgewebe.
Dr. med. vet. Jan Böhmer
Leitung der Molekularbiologie/ F&E
Tel. 0511-220029-30
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